Der Weg zur Vollkommenheit
Květoslav Minařík stellt eine durch Praxis bewiesene Anleitung wie folgerichtig bei der Verwandlung des Wesens – vor allem des Psychischen – fortzuschreiten ist und gleichzeitig macht er auf die Gefahren aufmerksam, denen man notwendigerweise ausweichen muss. Er gibt methodische Hinweise wie durch eine systematische und ständige Selbstbeobachtung, eine Selbstkontrolle und eine Selbstbeherrschung, durch positive Eingriffe des Willens im Sinne des „erhöhe dich Herz“ in die Automatik einzugreifen ist, in der sich die einzelnen psychischen Bestandteile bei jedem von uns individuell unterschiedlich auswirken.
Die Kapitel Die Hinweise zur Praxis und Über die Disziplin erörtern den philosophischen Grund der für den Yoga unerlässlichen Erziehung zur Moral und beschreiben die Arbeitsgrundvorgänge bei der Entfaltung des eigenen Geistes. Die Kapitel Über die Konzentration, Die Schlusslehrsätze und Begleiterscheinungen und Ergebnisse der geistigen Bemühung sind außer einer Analyse, einer Beschreibung und einer Begründung den drei Stufen der Konzentration, auch den Reaktionen auf ihre verschiedenen Formen gewidmet, den s. g. mystischen Kräften. Schließlich Der Eintritt in die Mystik im allgemeinen fasst alle Lehrsätze in ein einfaches und übersichtliches System der psychischen Tätigkeiten zusammen.
Aus dem Inhalt:
Auf dieser Erde gilt ein Gesetz – und es gilt eigentlich in dem ganzen Kosmos - , dass die geistige Vollkommenheit nur ein Ergebnis der kompromisslosen Entsagung der Welt sein kann. Das ist ein Lehrsatz, den jeder Mensch annehmen muss, der sich auf diesen Weg begeben will. Denjenigen, der auf den Weg der geistigen Vervollkommnung mit Hilfe der Konzentration eingetreten ist, können jedoch die anfänglichen Teilerfolge irreleiten. Möge der wie auch immer moralisch unreine Mensch die Konzentration nach Anweisungen der mystischen Lehren durchzuführen beginnen, immer kann er die Teilerfolge, die ihm weiteren Fortgang zu versprechen scheinen, gewinnen. Die geistige Vollkommenheit ist weit entfernt von diesen Teilergebnissen.
Solange sich der Mensch nicht beherrscht, kann er sich bemühen wie er will, um die Zufriedenheit zu gewinnen, und dennoch wird es ihm nicht gelingen, weil er durch viele äußere Momente beherrscht ist. Wenn er aber seiner Natur einen Zügel anlegt und sie zwingt, dass sie sich mit dem Frieden des Wesens begnügt, welche ausschließlich in sich selbst verharrt, dann wird sich die Zufriedenheit von selbst einstellen.