Lao-tse´s Tao-te-king
Die philosophische Lehre des Weisen Lao-tse ist nach den Quellen ungefähr zweieinhalb-tausend Jahre alt und wurde oft für unverständlich oder nicht aktuell gehalten. Květoslav Minařík aber hält Lao-tse für einen Weisen, der die Welt beschreibt und darauf aufmerksam macht, was sie schlecht oder gut macht. Ihm waren die inneren Ursachen des Bösen mit dem die Welt betroffen ist offenkundig und er wusste, dass nur das Gute und die Selbstlosigkeit es aus der Welt beseitigen können. Seine Botschaft adressiert dieser altchinesiche Weise an alle Menschen. Květoslav Minařík verstand seine Lehre deshalb über die Grenzen der Zeiten und der anderen Zivilisation als auch der unvollkommenen Übersetzung hinaus, weil er selbst die übereinstimmenden Erfahrungen erreichte. Dank diesem macht er in seinen Kommentaren die uralte Lehre Lao-tse für seine Zeitgenossen, als einen hoch aktuellen Aufruf, verständlich.
Aus dem Inhalt:
Der Weise ist deshalb tätig, weil er festgestellt hat, dass er einen Körper mittels der Taten oder der Tätigkeit gewonnen hat. Der Körper der auf diese Weise gewonnen wurde, verpflichtet den Menschen tätig zu sein. Denn wenn er nicht tätig ist, gerät seine Existenz in Zerstörungszwenge; dies äußert sich im seelischen Verfall und Beschwerden des Körpers. Und wer bis hinter den Todesaugenblick sehen kann, erkennt, dass die Untätigkeit ein Weg des Zerfalls der Individualität ist, dem niemand ausgesetzt ist, der uneigennützig tätig ist. Aus dieser Erkenntnis entspringt bei dem Weisen eine Bemühung intensiv tätig zu sein. Weil er aber erkennt, dass auch die Tätigkeit verdunkelnd sein kann, ist er tätig ganz und gar selbstlos, d. h. für die Tätigkeit selbst. Solche eine Tätigkeit hat eine enge Beziehung zu dem Te, weil sie ebenso wie die Entsagung der Welt das Tao hervorhebt. Daher wird der Weise durch die Tätigkeit das Tao erreichen, wogegen der übliche Mensch das Tao verliert. Das Tao zu erreichen ist mit der Anwesenheit des Te bedingt, der Verlust des Tao ist durch die Abwesenheit des Te bedingt, also durch die Anwesenheit des Egoismus in der Tätigkeit.