Die Geheime Einweihung
Die Geheime Einweihung eröffnet eine Verlagsreihe der geistigen Schriften kleinerem Umfangs, aber mit einem kostbaren und geschliffenen Inhalt. Deshalb hat sie die Bezeichnung Die Edelsteine bekommen. Der Autor erklärt in dieser Schrift dem Leser anschaulich, wo er die Wurzeln des Misserfolges in der geistigen Bemühung suchen soll: in den Neigungen, die ihn als unbewusste treibende Kräfte durch die Äußerungen seiner triebhaften und emotionalen Natur beeinflussen und dadurch auch sein Denken und Handeln. Eine Beherrschung der Neigungen kann man nur mit einer systematischen Selbsterziehung mithilfe einer analytischen Selbstbeobachtung erreichen, die sie schließlich in den tiefen des Unterbewusstseins entdeckt und dadurch sie zu beherrschen ermöglicht. Die Geheime Einweihung betont die Methodik der richtig durchgeführten Introversion, die zur positiven geistigen Entwicklung führt, die im Detail in den übrigen Schriften Květoslav Minaříks ausgearbeitet ist.
Aus dem Inhalt:
Wenn du ein Idealist bist, der der Welt nützlich sein möchte, dann musst du auch ein Realist sein, der sich zuerst selbst helfen muss. Erst dann erkennst du, ob sich die Menschen wünschen, das du ihnen hilfst oder ob sie sich das nicht wünschen. Wenn jemand der Welt das Gute aufzwingt, kann es für verrückt gehalten werden. Als ein an der Menschheit begangenes Verbrechen kann es angesehen werden, wenn es der Welt eine organisierte Gruppe aufzuzwingen beginnt.
Wenn jemand der 'Welt das Gute tun will oder die Vorstellungen über die Gutheit erteilen will, muss er die Einweihung erhalten, um überhaupt zu begreifen, wie es mit dem Guten ist. Ich schicke gleich voraus, dass die Einweihung jeden zur Erkenntnis hinführen kann, dass sich niemand seine Hilfe und das Gute wünscht. Er wünscht sich lediglich seine Neugier und das Verlangen nach Sinneserlebnissen zu stillen und dabei interessiert nur selten jemanden die Methode, wie man jeden Kummer beseitigt. Im Grunde hat jedes Individuum, ob gescheit oder dumm, gebildet oder ungebildet, sogar unbegrenzt dumm, seine eigene Lebensansicht schon fertig bei sich, weil er diese als eine Eigenschaft seiner körperlichen Geburt geerbt hat. Darum interessiert ihn immer nur das, dass seine Ansicht bestätigt. Der Mystiker muss also von allen persönlichen Neigungen befreit werden, um unparteiisch handeln zu können und um nicht einmal unbewusst zu seinem Vorteil zu handeln, wenn auch mit dem Gedanken an das Gute für die Anderen.